Konverter: Standortsuche auf den Kreis ausgedehnt

Rhein-Kreis Neuss. Auf alle Kommunen im Rhein-Kreis will Netzbetreiber Amprion neue Suchkriterien anwenden. Nähe zu Höchstspannungsleitung favorisiert. Von Christoph Kleinau

Die Suche nach einem Standort für einen Konverter als Schaltstelle in der geplanten Stromautobahn ist wieder offen. Das betonte gestern Thorsten Mikschaitis, Projektleiter Stationsbau bei der Netzbetreiberfirma Amprion, der im Planungs- und Umweltausschusses des Kreises die neuen Suchkriterien vorstellte. Die sollen auf ein Gebiet im Radius von bis zu 20 Kilometer rund um das Umspannwerk in Meerbusch-Osterath angewandt werden, das als Netzverknüpfungspunkt im Gesetz für den Ausbau des Höchstspannungsleitungs-Netzes definiert ist. „Osterath bleibt die Steckdose“, stellte Projektsprecherin Joelle Bouillon klar – aber nicht mehr zwingend der Standort für den Konverter.

Bislang waren alleine technische Aspekte ausschlaggebend gewesen. Bei deren Prüfung stand am Ende Osterath ganz oben auf der Liste der Standortvorschläge. Die Nähe zum dortigen Umspannwerk ist natürlich immer noch ein Plus, gab Bouillon zu, aber gegenüber anderen Aspekten abzuwägen. Das ist neu an der Suche, muss aber noch präzisiert werden. Wenn Amprion nun davon spricht, dass der Konverter in „angemessenem Abstand“ zu Wohnhäusern oder öffentlichen Einrichtungen gebaut wird, dann will die Politik definieren, was darunter zu verstehen ist.

Der Kreistag hatte vor einem Jahr eine Resolution verabschiedet und gefordert, dass bei diesem Millionenprojekt die Bevölkerung bestmöglich geschützt wird. Dem kommt Amprion mit den neuen Suchkriterien nach und bringt nun Transparenz in das Verfahren, wie Wolfgang Wappenschmidt (CDU) anerkennend sagte. Viele Stimmen machten aber die weiter bestehende Skepsis gegenüber Amprion deutlich. Weil befürchtet wird, dass am Ende „doch der rote Kringel bei Osterath gemacht wird“, soll die Kreisverwaltung die Alternativstandorte, die Amprion am Ende vorstellt, anhand der Suchkriterien kontrollieren und gegebenenfalls Gegenvorschläge machen.

13 Kriterien hat Amprion vorgegeben, weitere könnten hinzu kommen, wenn am 4. Dezember im Neusser Dorint-Hotel Vertreter von drei Landkreisen und fast 20 Kommunen, darunter alle Gemeinden im Rhein-Kreis, zu einem Workshop zusammenkommen. Vier Ausschlusskriterien sind gesetzt: Mindens 370 mal 260 Meter muss die gesuchte Fläche groß sein, darf in keinem Wohngebiet aber auch keiner geschützten Zone (Wasserschutzgebiet) liegen und nicht für andere bedeutsame Planungen vorgesehen sein. Trifft ein Punkt zu, ist sie raus. Wie die verbleibenden Kriterien zu gewichten sind, ist auch eine im Workshop zu klärende Frage.

Der Konverter muss nicht neben dem Umspannwerk stehen, jedoch zwingend daran angeschlossen werden. Drei Varianten sind für dabei nötige Stichleitungen denkbar, doch sollten diese schon aus Kostengründen nicht zu lang werden. Im Ausschuss stellte Amprion deshalb ein engeres Suchfeld vor, das Flächen drei Kilometer beiderseits bestehender Trassen ausweist. „Wir gucken aber auch über den Tellerrand“, sagte Bouillon. „Wir haben momentan keinen Konverter-Standort, wir suchen ihn.“

Quelle : rp-online (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/konverter-standortsuche-auf-den-kreis-ausgedehnt-aid-1.3829906)

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